Zukunft des Fuchs-Geländes an der Jülicher Straße Schwerpunkt im Planungs-, Umwelt- und Bauausschuss.
In dieser Woche kam der Planungs-, Umwelt- und Bauausschuss der Stadt Eschweiler (PlUBA) zusammen. Schwerpunkt der Sitzung war die Zukunft des sog. Fuchs-Geländes an der Jülicher Straße.
Nachdem im August 2022 ein Pressebericht über einen Eigentümerwechsel und den geplanten Bau von Ein- und Mehrfamilienhäusern für Wirbel gesorgt hatte, wurde nun im Ausschuss die tatsächliche Situation und erste Überlegungen diskutiert.
Im Vordergrund stand ein Vortrag von NRW.Urban. Die Projektgesellschaft des Landes NRW hat untersucht und mit bisherigen Eigentümern gemeinsam diskutiert, wie die große Fläche zwischen Jülicher Straße, Autobahn und Preyerstraße entwickelt werden könnte.
Heraus kam eine erste Skizze, auch Scribble genannt, die eine Mischung aus Mehrfamilienhäusern in Richtung der Jülicher Straße und Einfamilienhäusern in Richtung der Preyerstraße vorsieht. Die Haupterschließung des Viertels könnte über die Jülicher Straße erfolgen. Im nördlichen Teil Richtung Autobahn ist wegen festgestellter Altlasten im Boden eine Wohnbebauung nicht zulässig. Auf diesen Flächen könnte ein kleinerer Teil mit nicht störendem Gewerbe entwickelt werden. Das gesamte Gebiet soll durchquert sein mit einem „grünen Band“ und im nördlichen Teil könnte Platz für Kleingärten und weitere Grünflächen sein.
Die Diskussion im Ausschuss zeigte schnell, dass eine Entwicklung des Areals von allen Seiten gewollt ist. Mehr „grün“ war eine der Hauptforderungen des Ausschusses.
Für die SPD-Fraktion sagte Aaron Möller:
„Eschweiler ist eine wachsende Stadt. Das hat auch etwas damit zu tun, dass Menschen gern hier leben. Dass das so bleibt, daran wollen wir arbeiten. Wir unterstützen die Entwicklung des Fuchs-Geländes hin zu einer Wohnbebauung sehr. Bei einem solch großen Gelände ist aber auch schon jetzt damit zu rechnen, dass schnell mehrere hundert Menschen in diesem Viertel leben werden, mit all den Bedarfen, die dazu gehören.
Aus diesem Grunde sollte schon jetzt, noch bevor ein städtebauliches Konzept erarbeitet wird, daran gedacht werden, diese zwangsläufig entstehenden Bedarfe, wie Kita, Pflege, Aufenthaltsqualität, etc. einzuplanen und möglichst viele Grünflächen mit umzusetzen. So kann dort, wo früher Lacke und Farben hergestellt wurden, Wohnen und Leben ermöglicht werden.“
Was das konkret bedeutet:
- Wir stellen uns ein „Grünes Viertel“ vor, das nicht nur Wohnen ermöglicht, sondern eben auch Leben.
- Wir verstehen die Entwicklung des Grundstücks nicht als reines Bauobjekt, sondern als stimmiges „Viertel“, mit ganz eigener Lebensqualität.
- Innerhalb des Quartiers sollten auch die Bedarfe nach Kitaplätzen, Pflegemöglichkeiten, einem Spielplatz und Treffpunkt für Jugendliche realisiert werden.
- Es sollte Orte des Austauschs, wie kleine zentrale Plätze geben.
- Gegebenenfalls könnte ein kleines Geschäft das Quartier zusätzlich bereichern.
- Zudem sollte ausreichend Platz für Grünflächen, grüne Bänder und Gärten sein.
- Auch die Anzahl mietpreisgebundener Wohnungen muss wieder erhöht werden. Laut Aussage des „Handlungskonzepts Wohnen“ fallen noch bis 2025 über 500 Wohnungen aus der Mietpreisbindung heraus. Der öffentlich geförderte Wohnungsbau mit Mietpreisbindung muss auch in diesem Areal daher eine Rolle spielen, gegebenenfalls auch durch die Stadt selbst.
Wie geht es jetzt weiter?
- Wichtig: Es ist noch nichts beschlossen. Die Diskussion in der Ausschusssitzung war ein erster Gedankenaustausch.
- Auf Vorschlag der SPD-Fraktion wurde angeregt, in einer der nächsten Ausschusssitzungen eine Vorlage mit grober Zusammenfassung der nächsten Schritte vorzustellen.
- Den bisherigen Überlegungen muss zunächst ein städtebauliches Konzept folgen. Auf Vorschlag der SPD-Fraktion sollte das im Rahmen eines Wettbewerbs erfolgen, sodass mehrere Ideen für dieses Areal vorliegen
- Hieran anschließend müssen der Flächennutzungsplan und der Bebauungsplan geändert werden. Daran wird die Öffentlichkeit beteiligt.
September 2022